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ChroniCare Newsletter 1. Ausgabe 2021

ChroniCare Newsletter 1. Ausgabe 2021

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Liebe Leserinnen und Leser,

wir wünschen Ihnen ein frohes neues Jahr 2021. Auch im neuen Jahr möchten wir Ihnen mit den ChroniNews wichtige Neuigkeiten zur HIV/Hepatitis-Therapie, sowie aktuelle und interessante Nachrichten liefern. In der Januarausgabe möchten wir Ihnen mit unserem Jahresrückblick der ChroniNews 2020 eine kurze und informative Zusammenfassung der Berichte aus dem Vorjahr geben.

Ab diesem Jahr werden wir die ChroniNews alle zwei Monate als Printausgabe drucken. Als umweltbewusste Apotheke möchten wir unseren Teil zum Einsparen wichtiger Ressourcen beitragen. Bereits seit 2019 lassen wir zudem auf Umweltpapier drucken. Darüber hinaus erhalten Sie bei uns keine Plastiktüten mehr. Außerdem liefern wir Arzneimittel mit eigenem E-Bike und E-Autos.

Unabhängig davon werden wir aktuelle Nachrichten monatlich auf der Rubrik „Gut zu wissen“ auf unserer Homepage für Sie veröffentlichen. Sie können sich den Newsletter auch bequem per Mail schicken lassen. Auf unserer Website können Sie sich für den Verteiler unter „Newsletter“ anmelden. Zusätzlich steht Ihnen das ChroniNews Archiv zur Verfügung.

Alle Teilnehmer des ChroniCare-Programmes haben auch in diesem Jahr die Möglichkeit sich an den quartalsweise erscheinenden Fragebögen zu beteiligen. Die Umfrage erreichen Sie ausschließlich online über www.chronicare.de. Bitte beachten Sie, dass die Seminartermine der Med-Info im Gespräch Reihe seitens der AIDS Hilfe in der Regel erst ab März/April bekannt gegeben werden (jederzeit einsehbar unter www.aidshilfe-koeln.de/angebote/med-info/).

In regelmäßigen Abständen – meist alle 3 Monate – haben Sie die Möglichkeit sich einen Termin für BIA-Messung und/oder Ernährungsberatung durch Christof Meinold zu sichern. Die Termine werden rechtzeitig von uns vorangekündigt. Der nächste Termin ist der 13. März 2021. Unabhängig davon bietet Ihnen die Birken Apotheke jederzeit eine BIA-Messung in unserem separaten Beratungsraum an. Darüber hinaus können Sie bei uns Blutdruck, Blutzucker sowie Blutfette (Cholesterin, Triglyceride) bestimmen lassen.

Gerne können Sie bei uns auch ein kostenloses Kundenkonto anlegen lassen, wodurch z.B. ein automatischer Wechselwirkungscheck ihrer Medikamente möglich ist. Zudem erhalten Sie einen Rabatt auf freiverkäufliche Ware. Mit Ihrer Payback-Karte erhalten Sie bei uns Punkte auf nicht verschreibungspflichtige Ware.
Eine moderne wie auch bequeme Möglichkeit der Vorbestellung bietet wir Ihnen mit unserer Birken-Apotheke APP.

Zu guter Letzt möchten wir Sie noch auf das Angebot einer professionellen ATHINA-Medikationsanalyse, die Option der Individualverblisterung Ihrer Medikamente und die Möglichkeit eines Corona Antigen-Schnelltest verweisen.


Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Ihr ChroniNews-Team der Birken-Apotheke







Der Corona-Impfstoff – ein mRNA-Impfstoff  

Die meisten Impfstoffe gegen das neuartige Corona-Virus basieren auf einer neuen Methode der Immunisierung. Anstatt wie bisher einen Bestandteil des Erregers (Antigen) zu verabreichen, wird nun der Bauplan für diesen Bestandteil in Form von mRNA (kurz für messenger-RNA, Boten-RNA) verabreicht. Die mRNA wird anschließend in die Zellen aufgenommen und abgelesen, damit anschließend das virale Antigenprotein in der Zelle zusammengebaut werden kann.

Dann erst kann das Immunsystem darauf reagieren und Antikörper gegen den Erreger bilden.

Diese neue Art der Immunisierung löst bei vielen Bedenken aus. Warum der Impfstoff nicht das eigene Erbgut verändert und trotz Zeitdruck keine Abstriche bei der Zulassung gemacht werden, soll im Folgenden erklärt werden.
Zum einen befindet sich das eigene Erbgut gut geschützt im Zellkern der Zellen, die mRNA liegt frei in der Zelle vor. Zum anderen liegt RNA nur einzelsträngig und nicht doppelsträngig wie DNA vor und ist auch chemisch anders aufgebaut.

Damit sie trotzdem in die menschliche DNA eingebaut werden kann, müssen in der Zelle die Enzyme Reverse Transkriptase und Integrase vorliegen. Diese beiden Enzyme sind nicht menschlich und kommen nur sehr selten im Menschen vor. Die Enzyme kommen über einige Lenti- oder Retroviren (wie zum Beispiel das HI-Virus) in den Menschen.

Kann also doch das Erbgut von HIV-Positiven verändert werden?
Die Antwort ist nein. Damit die Impfstoff-RNA überhaupt in die DNA eingebaut werden könnte, müssten der HI-Virus und der Impfstoff in der gleichen Zelle nebeneinander vorliegen. Das ist extrem unwahrscheinlich, da der Impfstoff nur in wenigen Zellen rund um die Einstichzelle gelangt.

Doch selbst wenn das vorkommen sollte, ist ein Einbau in das eigene Erbgut nicht möglich, weil Reverse Transkriptase und Integrase nur arbeiten, wenn sie auf der RNA einen Startpunkt erkennen, der nur auf der RNA des HI-Virus vorkommt. Außerdem werden bei der antiretroviralen Therapie meist beide Enzyme gehemmt.

Das Paul-Ehrlich-Institut sagt dazu: „Selbst wenn aber die Impfstoff RNA in das Genom integriert würde (was wirklich kaum vorstellbar ist), dann wäre das Ergebnis, dass das SPIKE-Protein (des Corona-Virus)  von der Zelle hergestellt und vom Immunsystem erkannt würde und dann die betroffene Zelle abgetötet würde.“ Das würde der erwünschten Impfwirkung entsprechen.

Es werden keine Abstriche bei der Sicherheit des Impfstoffs gemacht.

Zu Impfstoffen, die auf mRNA basieren, gab es auch schon vor Corona klinische Studien. Bislang wurden dabei keine schwerwiegenden langfristigen Nebenwirkungen festgestellt. Zusätzlich konnte in der Entwicklung der Methoden viel von vorangegangenen Epidemien (SARS und MERS) gelernt und abgeschaut werden.

Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass in die aktuellen Studien viel mehr Probanden eingeschlossen wurden, was eine viel belastbarere Datengrundlage erzeugt, auf die man sich bei der Zulassung stützen kann.

Der wichtigste Faktor ist aber Geld. Da enorm viele Regierungen Geld in die Entwicklung der Impstoffe gepumpt haben, konnte die Zeit, die sonst der finanziellen Absicherung gewidmet werden, gespart werden.

Die Hersteller müssen also die gleichen Tests und Ergebnisse liefern, wie bei jedem anderen Impfstoff auch. Nur geht es eben jetzt viel schneller.

Quelle: www.doccheck.com/de/detail/articles/30419-rna-impfstoffe-bist-du-besorgt, www.pharmazeutische-zeitung.de/warum-mrna-impfstoffe-nicht-das-erbgut-veraendern-121972/






Fostemsavir – Erster Attachement-Inhibitor für US-/EU-Zulassung eingereicht

Der erste Attachment-Inhibitor Fostemsavir soll in Kombination mit anderen antiretroviralen HIV-Medikamenten zur Behandlung von multiresistenten HIV-1-Infektionen bei erwachsenen Patienten eingesetzt werden. Fostemsavir ist indiziert, wenn auf Grund von Resistenzen, Unverträglichkeiten oder Risikoerwägungen keine anderen Therapieoptionen zur Verfügung stehen. Es handelt sich um ein Prodrug des Wirkstoffs Temsavir, welches an die gp120-Untereinheit der viralen Hülle bindet und somit das Verschmelzen mit der Wirtszelle verhindert. Der Wirkstoff wird bei multiresistenter HIV-Infektion angewendet.

Quelle: Pressemitteilung Viiv; www.hiveandmore.de (ag)

 



Corona-Epidemie führt zu zusätzlicher Belastung im Kampf gegen HIV

Die Corona-Epidemie hat zu großen Beeinträchtigungen der Versorgung mit HIV-Medikamenten geführt. Die diesjährige Aids-Konferenz „AIDS2020: virtual“ weist darauf hin, dass  nicht nur die ursprünglichen Ziele für das Jahr 2020 verfehlt worden sind, sondern auch die Erfolge der letzten 10 Jahre gefährdet zu sein scheinen.

Die Corona-Epidemie sei ein zusätzlicher Faktor, welcher zu einer Vernachlässigung und vor allem Unterfinanzierung der AIDS-Bekämpfung geführt hat und weiterhin führt. Es kommt zu einer Gefährdung der Versorgung mit Medikamenten durch Produktionsengpässe, unterbrochene Lieferketten oder durch die derzeitige Überlastung der Gesundheitssysteme. Nach der WHO drohen in 73 Ländern zurzeit die HIV-Medikamente knapp zu werden. Die Aidshilfe merkt hierbei an: „Bei mehr als acht Millionen Menschen, rund einem Drittel derjenigen, die weltweit eine HIV-Therapie erhalten, ist die Versorgung mit den lebensrettenden Medikamenten bereits unterbrochen oder akut gefährdet.“  

Abgesehen davon sind die Ziele auch schon ohne Corona verfehlt worden: noch immer haben knapp 13 Millionen Menschen mit HIV weltweit keinen Zugang zu einer Therapie und 1,7 Millionen Menschen haben sich neuinfiziert. Diese Zahlen liegt dreimal so hoch wie die angestrebten.

Quelle: „Corona-Epidemie wirft Maßnahmen gegen HIV/Aids zurück – Deutschland kann mehr beitragen“ aidshilfe.de)(ma)

 

 




Reyataz, Videx und Crixivan außer Handel

Gleich mehrere antiretrovirale Arzneimittel sind seit dem 01.01.20 nicht mehr im Handel. Es handelt sich um ältere Arzneistoffe, die zuletzt nur noch selten zum Einsatz kamen. Modernere Behandlungsoptionen mit wesentlich günstigerem Nutzen-Risiko-Verhältnis haben den Vertrieb der Fertigarzneimittel Reytatz, Videx und Crixivan auch wirtschaftlich gesehen für die entsprechenden Hersteller wenig rentabel gemacht. Hinzu kommt, dass gemäß den aktuellen, nationalen und internationalen Leitlinien bei der Behandlung therapienaiver HIV-infizierter Patienten moderne und potentere Arzneistoffe bzw. Arzneistoffkombination bevorzugt werden.

Der Proteasehemmer Crixivan mit dem Wirkstoff Indinavir war nur noch bis Ende 2019 erhältlich. Ebenso wird der Proteasehemmer Atazanavir von Bristol-Meyers-Squibb nicht mehr vertrieben. Das entsprechende Fertigarzneimitel mit dem Namen Reyataz ist außer Handel gegangen. Allerdings sind Generika, Reimporte der Präparate und ein Pulver noch eingeschränkt verfügbar.

Der nukleosidische Reversetranskriptase-Hemmstoff Didanosin steht ebenfalls als einer der ältesten Vertreter seiner Wirkstoffklasse seit dem 01.01.20 nicht mehr für die antiretrovirale Therapie zur Verfügung. Entsprechende Fertigarzneimittel unter der Bezeichnung Videx gingen ersatzlos (Ausnahme: Pulver) aus dem Handel. Eine generische Alternative gibt es nicht.

Quelle: eigene Daten; hiveandmore.de; Pressemitteilung MSD (ag)

 

 




London: Zweite HIV-Heilung?

In London gibt es nach dem „Berliner Patienten“ Timothy Ray Brown jetzt wohl den zweiten Patienten der von HIV geheilt wurde. Der Gesundheitszustand des seit 2003 infizierten Adam Castillejo verschlechterte sich nach seiner Krebsdiagnose 2011 so sehr, dass eine Knochenmarktransplantation vorgenommen werden musste.

Der Stammzellspender hat eine sehr seltene genetische Mutation, welche  ihn für viele HIV-Formen immun macht. Obwohl der „Londoner Patient“ Adam Castillejo im Oktober 2017 seine HIV-Medikamente absetzte, konnte das Hi-Virus selbst anderthalb Jahre später nicht mehr nachgewiesen werden.

Eine Stammzelltransplantation bleibt trotz der Heilungschance bei HIV die Ausnahme. Die Maßnahme wird nur ergriffen, wenn sie dringend notwendig ist. Weltweit wurden 2019 insgesamt 38 Patienten mit HIV nach einem solchen Eingriff beobachtet.

Bei einer frühen Diagnose und einem frühen Behandlungsbeginn bieten HIV-Medikamente eine Chance auf ein normal langes Leben. Sie drücken die Viruslast unter die Nachweisgrenze, sodass das Virus bei guter Einstellung selbst bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr nicht übertragbar ist.

Quelle: https://www.aidshilfe.de/meldung/londoner-patient-hiv-heilung (ea)


 




Dapavirin als Vaginalring

Die EMA (Europäische Arzneimittel-Agentur) hat die Empfehlung für einen Dapavirin haltigen Vaginalring außerhalb der EU ausgesprochen. Die Empfehlung gilt für HIV-negative Frauen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Der Vaginalring wird konstant getragen und nach 28 Tagen selbstständig ausgetauscht. Er ist besonders geeignet für Frauen, die südlich der Sahara leben, da diese oft nicht mit den benötigten PrEP Medikamenten versorgt werden können.

Quelle: Apotheke adhoc – „Dapavirin: HIV-Prävention für Frauen“  (CP)

 

 



Festbetragsänderungen Descovy

Bereits im Januar 2020 hat der Gemeinsame Bundesauschuss den Wirkstoff Tenofoviralafenamid (oft mit TAF abgekürzt) als pharmakologisch-therapeutisch gleichwertig mit anderen Vertretern der Gruppe Nukleosidische Reverse-Transkriptase-Hemmer (NRTI) bewertet und mit Wirkung zum 01.10.20 in diese Festbetragsgruppe wie anderer Fixkombinationen zweier NRTIs eingeordnet.

Der Hersteller Gilead hat den Abgabepreis für Descovy® nicht angepasst bzw. gesenkt. Dadurch wären monatliche Mehrkosten in Höhe von ca. 200€ auf die Patienten zugekommen.

Dies bedeutete, dass alle gesetzlich Versicherten auf ein anderes Präparat umgestellt hätten werden müssen. Um das zu umgehen hat der Hersteller versucht diese Mehrkosten durch den Abschluss von Einzel- bzw. Rabattverträgen mit den entsprechenden gesetzlichen Krankenkassen zu regeln. Leider kam es nicht bei allen Krankenkassen zu einer Einigung. Bei Patienten mit Nierenerkrankungen kann eine Kostenübernahme beantragt werden.

Quelle: hivandmore Rabattverträge für Descovy, Pressemitteilung Gilead, eigene Daten (jk)







Ibalizumab als neue Therapiemöglichkeit bei HIV

Anfang September wurde der erste HIV-Antikörper zugelassen- Ibalizumab (Trogarzo®)

In den USA wird der Antikörper schon länger in der HIV-Therapie angewendet. Er wird in Kombination mit anderen HIV-Medikamenten bei Erwachsenen mit multiresistenter HIV-Infektion eingesetzt. Der Antikörper bindet an den CD4 Rezeptor und verhindert so das Eindringen der HI-Viren in die Wirtszelle. Er wird alle 2 Wochen als Infusion verabreicht. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Ausschlag, Durchfall, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen. Schwangere sollten den Antikörper nicht erhalten.
Quelle: PZ, Ausgabe 37 2020 (la))

 



Corona Antigen-Schnelltest

Ab dem 29.12.2020 bieten wir Corona Antigen-Schnelltests an. Termine vereinbaren Sie bitte per Telefon, WhatApp oder E-Mail.

Wir bieten die Tests nur für asymptomatische Personen wochentags zwischen 9-12 und 15-18 Uhr an. Bringen Sie bitte Ihre Krankenkassenkarte und Ihren Personalausweis mit. Das Testergebnis liegt nach ca. 20 Minuten vor und der Test kostet 29 Euro.

 

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