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ChroniCare Newsletter Januar 2020

ChroniCare Newsletter Januar 2020

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Liebe Leserinnen und Leser,

wir wünschen Ihnen ein frohes neues Jahr 2020. Auch im neuen Jahr möchten wir Ihnen mit den ChroniNews wichtige Neuigkeiten zur HIV/Hepatitis-Therapie, sowie aktuelle und interessante Nachrichten liefern. In der Januarausgabe möchten wir Ihnen mit unserem Jahresrückblick der ChroniNews 2019 eine kurze und informative Zusammenfassung der Berichte aus dem Vorjahr geben.

Ab diesem Jahr werden wir die ChroniNews alle zwei Monate als Printausgabe drucken. Als umweltbewusste Apotheke möchten wir unseren Teil zum Einsparen wichtiger Ressourcen beitragen. Bereits seit 2019 lassen wir zudem auf Umweltpapier drucken. Darüber hinaus erhalten Sie bei uns keine Plastiktüten mehr. Außerdem liefern wir Arzneimittel mit eigenem E-Bike und E-Autos.

Unabhängig davon werden wir aktuelle Nachrichten monatlich in der Rubrik „Gut zu wissen“ auf unserer Homepage für Sie veröffentlichen. Sie können sich den Newsletter auch bequem per Mail schicken lassen. Auf unserer Website können Sie sich für den Verteiler unter „Newsletter“ anmelden. Zusätzlich steht Ihnen das ChroniNews Archiv zur Verfügung.

Alle Teilnehmer des ChroniCare-Programmes haben auch in diesem Jahr die Möglichkeit sich an den quartalsweise erscheinenden Fragebögen zu beteiligen. Die Umfrage erreichen Sie ausschließlich online über www.chronicare.de. Bitte beachten Sie, dass die Seminartermine der Med-Info im Gespräch Reihe seitens der Aidshilfe in der Regel erst ab März/April bekannt gegeben werden (jederzeit einsehbar unter www.aidshilfe-koeln.de/angebote/med-info/).

In regelmäßigen Abständen – meist alle 3 Monate – haben Sie die Möglichkeit sich einen Termin für BIA-Messung und/oder Ernährungsberatung durch Christof Meinhold zu sichern. Die Termine werden rechtzeitig von uns vorangekündigt. Der nächste Termin ist der 19. März 2020. Unabhängig davon bietet Ihnen die Birken-Apotheke jederzeit eine BIA-Messung in unserem separaten Beratungsraum an. Darüber hinaus können Sie bei uns Blutdruck, Blutzucker sowie Blutfette (Cholesterin, Triglyceride) bestimmen lassen.

Gerne können Sie bei uns auch ein kostenloses Kundenkonto anlegen lassen, wodurch z.B. ein automatischer Wechselwirkungscheck ihrer Medikamente möglich ist. Zudem erhalten Sie einen Rabatt auf freiverkäufliche Ware. Mit Ihrer Payback-Karte erhalten Sie bei uns Punkte auf nicht verschreibungspflichtige Ware. Eine moderne wie auch bequeme Möglichkeit der Vorbestellung bietet wir Ihnen mit unserer Birken Apotheken APP.

Zu guter Letzt möchten wir Sie noch auf die Januar Termine der AIDS-Hilfe, sowie auf das Angebot einer professionelle ATHINA-Medikationsanalyse und die Option der Individualverblisterung Ihrer Medikamente durch die Birken-Apotheke verweisen.


Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Ihr ChroniNews-Team der Birken-Apotheke

Januar - Unter Therapie ist HIV nicht mehr übertragbar

Nur 10 Prozent der Bevölkerung kennen diese wissenschaftliche Tatsache. Aufgrund dessen wurde eine Kampagne von der deutschen AIDS-Hilfe ins Leben gerufen: „wissenverdoppeln“. Diese fordert dazu auf sich zu informieren und auch anderen davon zu erzählen. Zunächst soll vor allem die Zahl der Informierten verdoppelt werden.
Bei einer erfolgreichen medikamentösen Therapie wird die Vermehrung von HIV im Körper unterdrückt. Dadurch ist das Virus nicht mehr im Blut nachweisbar und somit eine Übertragung auf sexuellem Wege nicht mehr möglich. Daher ist das Ziel für die Zukunft das ganz selbstverständliche Miteinander zu ermöglichen, ohne Ängste, ohne Zurückweisung und Abwertung. „Das Wissen um die Nicht-Übertragbarkeit unter Therapie kann dazu entscheidend beitragen. In diesem Sinne: Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen!“ und somit das Motto der Kampagne.

Quelle: https://www.aidshilfe.de/meldung/kampagnenstart-hiv-therapie-uebertragbar (mh)

Januar - Wie kann Medizinalcannabis bei HIV und AIDS helfen?

Ein Großteil der HIV-infizierten Patienten leidet an einer erhöhten chronischen Immunaktivierung, infolge der HIV-Behandlung. Ziel der Forschung an Medizinalcannabis ist es die chronisch erhöhte Aktivierung des Immunsystems und die damit einhergehenden Entzündungsreaktionen einzudämmen. Hier zeigen verschiedene Versuche, dass Cannabinoide diese Immunreaktionen einzudämmen vermögen. Diese Effekte waren sowohl an Immunzellen im Labor als auch an HIV-positiven Menschen festzustellen.
An der McGill University in Kanada läuft zurzeit eine Pilotstudie, die untersucht, ob orale Cannabinoide HIV-assoziierte Entzündungen reduzieren können. Ende 2019 soll diese Studie beendet sein. Daraus erhoffen sich die Forscher neue Erkenntnisse, wie sich die Cannabinoide auf den Zustand von HIV-positiven Menschen auswirken, um so in der Zukunft eventuell neue Präparate entwickeln zu können, die in Kombination mit der HIV-Therapie eine dauerhafte Senkung der Entzündungen bewerkstelligen.

Quelle: https://www.leafly.de/welt-aids-tag-2018-cannabis-als-add-on-therapie/ (bm)

Februar - Erste Erfolge mit prophylaktischem HIV-Impfstoff

Nachdem die Ergebnisse zur Sicherheit in Phase I/IIa Studien positiv ausgefallen sind, wird die Wirksamkeit der Prime-Boost-Impfung mit dem Mosaik-Impfstoff Ad26.Mos.HIV zum ersten Mal in der Phase-IIb-Studie untersucht. Der Impfstoff Ad26.Mos.HIV besteht aus „Mosaik-Genen“, welche eine breite und tiefe Immunantwort gegen viele der weltweit zirkulierenden HIV-1-Subtypen induzieren. In der 96. Woche der Phase I/IIa-Studie hatten alle Studienteilnehmer, die den Impfstoff erhielten eine robuste HIV-Antwort. Dabei gab es weder eine unerwartete Impfreaktion, noch Sicherheitsprobleme. Basierend auf den Langzeitergebnissen und weiteren Ergebnissen im Frühstadium ist eine Placebo-kontrollierte Studie initiiert worden, bei der geplant ist 2600 Frauen im Alter zwischen 18 und 35 Jahren in fünf Ländern Afrikas einzuschließen.
Ergebnisse werden im Jahr 2022 erwartet. Des Weiteren wird geprüft ob es HIV-negative Personen in Deutschland gibt, die bereit wären an einer zukünftigen Impfstudie teilzunehmen. Es sollen 1000 HIV-negative Männer zwischen 18-45 Jahren eingeschlossen werden, die vorab einen Fragebogen zu HIV-Impfungen und ihrer Teilnahme ausfüllen.

Quelle: Ärzte-Zeitung online, 04.12.18 (wj)

März - DAK übernimmt Kosten für HIV-PräExpositionsProphylaxe

Die DAK übernimmt als erste gesetzliche Krankenkasse in Deutschland die Kosten für die HIV-Präexpositionsprophylaxe, kurz PrEP, als freiwillige Satzungsleistung. Dies beschloss die DAK bereits Ende 2018; das Bundesverwaltungsamt erteilte nun am 06. Februar die Genehmigung dazu.
Die DAK folgt damit der Forderung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der die Krankenkassen im Sommer 2018 aufforderte die Kosten für die PrEP zu übernehmen. Ein entsprechender Entwurf des sogenannten Termin- und Versorgungsgesetzes soll in Zukunft dafür sorgen, dass gesetzlich Krankenversicherte mit substanziellen HIV-Infektionsrisiko einen Anspruch auf die PrEP haben; und darüber hinaus die erforderliche ärztliche Beratung und Untersuchung von den Krankenkassen erstattet werden.

Quelle: www.aerzteblatt.de; www.aidshilfe.de; Pressemitteilung DAK (ah)

April - Darunavir jetzt auch als Generikum verfügbar

Der bewährte Proteasehemmers Darunavir (Reyataz) steht seit kurzem als Generikum zur Verfügung und hat bereits Zugang zu diversen Rabattverträgen der gesetzlichen Krankenkasse gefunden. Alle Wirkstärken (400, 600, 800mg) sind hierbei vertreten.
Als Patient sollte man wissen, dass die gesetzlichen Krankenkassen oft exklusive Rabattverträge mit bestimmten Pharmafirmen schließen, was zur Folge hat, dass in der Apotheke ausschließlich solche Firmen auf eine Verordnung beliefert werden dürfen. Verhindert werden kann der Austausch durch ein vertraglich vorgeschriebenes Generikum mit dem sogenannten „aut-idem-Kreuz“ durch den Arzt (z.B. bei triftigen medizinischen Gründen, Unverträglichkeiten, schlechte Compliance). In Ausnahmefällen darf auch die Apotheke „pharmazeutische Bedenken“ äußern.

Quelle: ViroLetter 1/2019 „Darunavir jetzt von Hexal verfügbar“ / eigene Daten (mh)

März - Zulassung neuer NNRTI in der EU

Der Wirkstoff Doravirin ist ein neuer NNRTI (Nicht-nukleosidischer Reverse Transkriptase Inhibitor) mit Vorteilen gegenüber den Vorgängern der ersten Generation wie z.B. Rilpivirin (oder auch Etravirin, Nevirapin oder Efavirenz): die einmal tägliche Einnahme ist nicht mehr an Mahlzeiten gebunden; darüber hinaus wirkt Doravirin auch gegen HI-Viren, die bereits Resistenzen gegenüber NNRTI der ersten Generation entwickelt haben. Zu bemerken ist ebenfalls, dass es, im Gegensatz zu anderen Arzneimitteln der Klasse, keine Anwendungsbeschränkungen bezogen auf die Viruslast gibt.
Die Zulassung des neuen Wirkstoffes in der Europäischen Union erfolgte Ende November. Seit dem stehen die Medikamente Pifeltro® (100 mg Doravirin) als Monopräparat und die Dreifachkombination Delstrigo® (100 mg Doravirin, 300 mg Lamivudin und 245 mg Tenofovirdisoproxil) des Herstellers MSD zur Verfügung.

Quelle: Projekt Information e.V. Januar/Februar 2019 (es)

Mai - Roter-Hand-Brief: Therapieversagen unter Genvoya, Stribild und Tybost während der Schwangerschaft möglich

In Abstimmung mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und dem Hersteller Gilead Sciences wird vor einem erhöhten Risiko eines Therapieversagens und der HIV-Übertragung auf den Fetus gewarnt. Namentlich betroffen sind hierbei die beiden Wirkstoffe Elvitegravir und Cobicistat. Laut Studie kommt es vor allem im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel zu einer reduzierten Wirkstoffkonzentration, was das Risiko eines Therapieversagens und damit einer HIV-Übertragung auf das ungeborene Kind erhöht. Aus diesem Grund sollte eine Therapie mit diesen Wirkstoffen während der Schwangerschaft nicht begonnen werden. Außerdem ist es ratsam, schwangere Frauen mit HIV auf eine andere Medikamentenkombination umzustellen.
Ebenfalls kritisch während der Schwangerschaft ist die Kombination von Darunavir plus Cobicistat zu betrachten. Hierbei wurden vergleichbare Beobachtungen gemacht, worüber bereits im Juni 2018 berichtet wurde. Für Frauen mit HIV, die schwanger werden wollen und schwangere Frauen mit HIV existieren andere Behandlungsoptionen mit Substanzen, die keinen Booster benötigen.

Quelle: www.aidshilfe.de/meldung/rote-hand-brief-hiv (bm)

Mai - FDA: Zulassung für Dolutegravir + Lamivudin

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat dem Single-Tablet-Regime Dovato die Zulassung erteilt. Der Hersteller ist ViiV Healthcare. Die Tablette besteht aus Dolutegravir (DTG) und Lamivudin (3TC). Grundlage der Entscheidung sind die Daten der sogenannten Gemini Studien. Diese haben gezeigt, dass die Zweierkombi (2DR) dem Drei-Komponenten-Regime Dolutegravir/Tenofovirdisoproxilfumarat /Emtricitabin (DTG/TDF/FTC) nicht unterlegen ist.

Quelle: www.apotheke-adhoc.de; www.hivandmore.de (ah)

Juni - Neuer Ansatz bei der HIV-Therapie

Ein neuer Ansatz zur wirksamen Senkung des viralen Reservoirs von HIV lässt hoffen. Forscher fanden heraus, dass regulatorische RNA-Moleküle (sog. SAF) in HIV-infizierten Zellen, den Makrophagen, signifikant häufiger vorkommen als in nichtinfizierten Zellen. Diese Makrophagen unterliegen nicht dem virusinduzierten Zelltod. Laboruntersuchungen haben nun bestätigt, dass durch die erhöhte Anwesenheit von SAF der „Selbstmord“ von HIV-infizierten Makrophagen verhindert wird und diese Zellen deshalb als Reservoir für HIV dienen können, sodass die Virusvermehrung aufrechterhalten bleibt.
Somit stellen orale SAF-Hemmstoffe einen möglichen Therapieansatz dar, wobei eine verringerte Viruslast und ein Absterben der infizierten Zellen resultieren. Nichtinfizierte, gesunde Zellen werden dabei nicht beschädigt. Ob und wann diese neuen Wirkstoffe auf den Markt kommen, ist noch unklar.

Quellen: Projekt Information e.V., Ausgabe Mai/Juni 2019 , Artikel „Inhibition of the lncRNA SAF drives activation of apoptotic effector caspases in HIV-1-infected human macrophages” in PNAS April 9, 2019 116 (15) 7431-7438

Mai - Organtransplantation bei HIV

Dank der Fortschritte der Behandlung von HIV gelang es Ärzten in den USA nun erstmals eine Nierentransplantation.
Die Chirurgen transplantierten die Niere einer infizierten Organspenderin in den Körper eines infizierten Empfängers. Bislang konnten Organentnahmen nur an verstorbenen HIV-Infizierten vorgenommen werden. Damit besteht neue Hoffnung für Infizierte, die auf ein Spenderorgan warten.
Wissenschaftler sind davon ausgegangen, dass es für HIV-Infizierte zu riskant ist eine Niere zu spenden und mit nur einer weiter zu leben. Durch die Fortschritte der HIV-Behandlung, durch die die Zahl der Erreger massiv gesenkt wird, ist es für Infizierte möglich ein fast normales Leben zu führen. Aufgrund dessen können HIV-Infizierte nun auch als Organspender für andere HIV-Patienten in Frage kommen.

Quelle: https://www.n-tv.de/wissen/Erste-Organspende-bei-HIV-Infizierten-article20935431.html (wj)

Juni - Erfolge gegen HIV mit tat- Impfstoff

Die Abkürzung tat steht für „Trans-Aktivator der Transkription“. Das HIV- Protein tat ist ein Schlüsselelement der HIV-RNA, das die Effizienz der viralen Transkription (also der viralen Vermehrung) verstärkt und die Latenz kontrolliert. Es spielt somit beim Fortschreiten der Krankheit eine wichtige Rolle, da es das Immunsystem schwächt.
Nur ein geringer Anteil der HIV Infizierten bilden Antikörper gegen tat. Sind diese jedoch vorhanden zeigt sich ein deutlich langsameres voranschreiten der Krankheit. Genau deshalb wurde tat als möglicher Impfstoffkandidat im Kampf gegen das HI- Virus ausgewählt. Selbst bei Patienten mit einer schlechten Adhärenz sah man eine Verringerung des Reservoirs.
Die Daten bringen die Hoffnung, dass durch eine frühzeitige Impfung gegen tat Menschen mit HIV länger ohne HIV-Therapie auskommen könnten. Sie könnte somit eine wertvolle Ergänzung der HIV- Therapie darstellen, dazu bedarf es jedoch noch weiterer Studien.

Quellen: www.univadis.de/viewarticle/die-manipulation latenter-intrazell; Projekt Information Mai/Juni 2019, Jahrgang 12, Nr.3; ww.univadis.de/viewarticle/die-manipulation latenter-intrazell

Juli - Cabotegravir/Rilpivirin: US-Zulassung beantragt

Die Zulassung für das erste injizierbare 2-Drug Regimen ist eingereicht.
Die Firma ViiV Healthcare hat in den USA bei der Zulassungsbehörde FDA das erste monatliche, injizierbare 2-Drug Regimen aus Cabotegravir und Rilpivirin zur Behandlung von HIV-Infektionen zur Zulassung eingereicht. Wir berichten bereits in früheren Ausgaben der ChroniNews über die Entwicklung der Depotspritze. Mit einer Zulassung dieser ART ist wohl nicht vor 2020 zu rechnen.

Quelle: www.hiveandmore.de; www.viivhealthcare.com/en-gb/media/press-releases/2019/april/viiv-healthcare-submits-new-drug-application-to-us-fda-for-the-first-monthly-injectable-two-drug-regimen-of-cabotegravir-and-rilpivirine-for-treatment-of-hiv/ (ah)

August - EU-Zulassung für Dovato (Dolutegravir + Lamivudin)

Die EU-Kommission hat dem Single-Tablet-Regime Dovato die Zulassung erteilt. Der Hersteller ist ViiV Healthcare. Die Tablette besteht aus Dolutegravir und Lamivudin. Mit einer Verfügbarkeit von Dovato wird Anfang August gerechnet. Das Präparat steht in den Packungsgrößen 30 und 3x30 Stück zur Verfügung.

Quelle: www.apotheke-adhoc.de; www.hivandmore.de (ah)

August - Informationen für stillende Mütter mit HIV aus Großbritannien

Die Datenlage für das Stillen bei Müttern mit HIV ist immer noch sehr gering. In Großbritannien gibt es ausführliche Informationen für Mütter über die Ernährung ihrer Babys und Entscheidungshilfen für oder gegen das Stillen.
Diese Empfehlungen und Patientinnen Informationen zur sicheren Säuglingsernährung und zum Stillen, wurden von dem Britischen HIV-Verband erarbeitet und sind unter www.bhiva.org/pregnancy-guidelines zu finden. Die Informationen sind leider nur in Englisch erhältlich.
Diese Informationen vom Britischen HIV-Verband können hier helfen sich mit dem Thema Stillen bei HIV-Infizierten Mütter auseinander zu setzen.

Quelle: Englischsprachige Informationen für stillende Mütter mit HIV, U. Sonnenberg-Schwan, Projekt Information 05/062019, Jhg 12, Nr.3

August - HIV-infizierte Mäuse werden erstmals geheilt

Amerikanischen Forschern ist es gelungen, bei HIV-infizierten Mäusen eine langfristige Remission der HIV-Infektion mittels LASER-ART und CRISPR/Cas zu erzielen.
Die Behandlung erfolgt mittels gängigen antiretroviralen Wirkstoffen und einer sogenannten „Genschere“. Die HIV-Medikamente Abacavir, Doltugravir, Lamivudin oder Rilpivirin werden mittels LASER-ART (long-acting slow-effective release ART) eingesetzt, sodass die Anzahl der HIV-infizierten Zellen möglichst niedrig gehalten wird. Nun kann die Genschere basierend auf CRISPR/Cas das Virus herausschneiden. Nach der Behandlung beobachteten die Forscher keinen Wiederanstieg und keinen Nachweis der Viruslast.
Jedoch erscheint dieser Ansatz in dieser Form für einen Einsatz beim Menschen noch wenig geeignet. CRISPR/Cas ist dafür bekannt, dass es auch einen „off-target-effect“ hat, also die Genschere auch dort schneidet, wo sie nicht soll. Zudem ist bekannt, dass HIV schnell Resistenzen durch Mutationen der Erkennungssequenzen des CRISPR/Cas entwickeln kann. Ebenfalls ist bekannt, dass viele Menschen Antikörper gegen dieses Enzym besitzen und so die Wirksamkeit verringert sein kann. Ob und wann das Verfahren zur HIV-Remission beim Menschen eingesetzt werden kann, ist also noch fraglich.

Quelle: https://www.hivandmore.de/aktuell/2019-07/heilung.shtml (jds)

September - Aktualisierte ART-Leitlinie 2019

Zusammen mit der österreichischen Fachgesellschaft hat die Deutsche AIDS Gesellschaft die Leitlinie zur antiretroviralen Behandlung basierend auf der GEMINI-Studie aktualisiert.

Quelle: https://www.hivandmore.de/aktuell/2019-07/deutsche-art-leitlinien-2019.shtml (jds)

September - Das geht unter die Haut!

Ende Juli wurde der Prototyp einer neuen PrEP, vom Pharmakonzern Merck Sharp & Dohme (MSD), vorgestellt. Es handelt sich hierbei um ein Implantat, das in den Oberarm unter der Haut eingesetzt wird. Dort soll es für 1 Jahr lang den Wirkstoff Islatravir freisetzen und somit vor HIV schützen.
Islatravir ist der erste antiretroviraler Wirkstoff einer neuen Klasse von Medikamenten, den Nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Translokations Inhibitoren (NRTTI). Es blockiert die Vervielfältigung der Virus-RNA durch die Blockade des dafür verantwortlichen Enzyms. Einen Haken hat die Sache allerdings. Das Implantat wurde erst in einem dreimonatigen Vorversuch mit nur 12 Männern getestet. Es bleibt also abzuwarten, wie sich diese neue Methode weiterentwickelt.

Quelle: http://hivandmore.de/kongresse/ias2019/prep.shtml (bs)

September - Die PrEP wird zur Kassenleistung!

Die Kassenfinanzierung der HIV- Prophylaxe ist nun ab dem 01. September für alle gesetzlich Krankenversicherten ab 16 Jahren möglich. Patienten mit einem gewissen HIV-Risiko haben Anspruch auf die Medikamente, einschließlich der erforderlichen Untersuchungen für die HIV- Prophylaxe
Von den Kassen werden für die PrEP Versorgung die ärztliche Beratung sowie die Medikamente übernommen, als Versicherter zahlt man lediglich die gesetzlichen Zuzahlungen. Zudem werden die Untersuchungen, die vor und während der PrEP- Einnahme erforderlich sind, finanziert. Ein HIV- Test vor Beginn der PrEP, vier Wochen nach Beginn und dann jeweils alle 3 – 12 Monate, die Überprüfung der Nierenfunktion sowie Tests auf Hepatitis B werden von der Kasse übernommen. Untersuchungen auf die anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wie Chlamydien, Tripper und Syphilis sind außerdem mit inbegriffen.
Die Verschreibung und Begleitung der PrEP- Einnahme liegt nur bei dazu fachlich befähigten Ärzten, also mit einer Spezialisierung in der Versorgung von Menschen mit HIV.

Quelle: https://www.aidshilfe.de/meldung/prep-kassenfinanzierung (ag)

Oktober - Atazanavir als Generikum verfügbar

Der Proteasehemmer Atazanavir ist seit kurzem als Generikum verfügbar. Der Wirkstoff war bislang nur vom Originalhersteller Bristol-Myers-Squibb unter dem Handelnamen Reyataz erhältlich. Kurz nach Ablauf des Patents gibt es den Proteaseinhibitor ab jetzt als kostengünstigeres Generikum der Firmen Tad, Aliud, Beta, Heumann, Hexal, Mylan Dura und Ratiopharm.
Das Arzneimittel ist in den Wirkstärken 150, 200 und 300mg verfügbar. Atazanavir wird in der Regel mit Ritonavir geboostert. In der aktuellen deutsch-österreichischen HIV-Therapieleitlinie bzw. –empfehlungen wird Atazanavir noch als alternativer Kombinationspartner aufgeführt.

Quelle: hivandmore.de; Presseinformation Hexal (ah)

Oktober - Crixivan

Der Proteasehemmer mit dem Wirkstoff Indinavir ist nur noch bis Ende 2019 erhältlich. Der Hersteller MSD Sharp & Dohme GmbH wird das Produkt Crixivan 200 mg (360 Kapseln) zum 30.09.19 und Crixivan 400mg (180 Kapseln) zum 31.12.19 außer Handel gehen. Crixivan ist ein Proteaseinhibitor der ersten Generation und in Kombination mit antiretroviralen Nukleosidanaloga für die Behandlung HIV-1-infizierter Erwachsener angezeigt. Generische Alternativen gibt es nicht. Dank stetiger Weiterentwicklung im HIV-Markt stehen mittlerweile jedoch modernere Proteaseinhibitoren der zweiten Generation sowie Substanzklassen, wie z.B. Integraseinhibitoren und NNRTIs, zur Verfügung. Diese sind gemäß den aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien bei der Behandlung Therapie-naiver HIV-infizierter Patienten zu bevorzugen.

Quelle: hiveandmore.de; Pressemitteilung MSD (ah)

Oktober - Polizei darf Bewerber nicht allein wegen HIV-Diagnose ablehnen!

Zum ersten Mal in Deutschland fiel ein Urteil, dass HIV-positive Menschen, die erfolgreich therapiert werden, polizeidiensttauglich sind. Bei einer gelungenen Behandlung wird die Viruslast durch die Medikation so stark minimiert, dass die Erkrankten das Virus nicht auf Andere übertragen können. Sie stellen somit in alltäglichen Situationen kein Risiko für Dritte dar. Außerdem können auch sie bei einer gewissenhaften Behandlung die Dienstaltersgrenze erreichen.
Auch Polizisten und Polizistinnen, die bisher aufgrund ihrer HIV-Infektion in ihrer Laufbahn eingeschränkt waren, sollen sich mithilfe des aktuellen Urteils gegen Benachteiligungen wehren können. Diese gerichtliche Entscheidung ist ein bedeutsamer Etappensieg, um zukünftig eine Diskriminierung von Menschen mit HIV auszuschließen.

Quelle: Deutsche Aidshilfe: https://www.aidshilfe.de/meldung/urteil-rechtskraeftig-polizei (ag)

November - EU-Zulassung für Trogarzo®

Nach der beschleunigten Zulassung als Orphan-drug (Bezeichnung für neue Medikamente gegen seltene Erkrankungen) durch die amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde FDA in den USA letztes Jahr, wurde Trogarzo® jetzt in der EU zugelassen. Angewendet wird es bei vorbehandelte Patienten, deren Virus gegen andere HIV-Medikamente resistent ist, in Kombination mit anderen antiretroviralen Medikamenten, die noch teilweise gegen das HI-Virus des Patienten wirksam sind. Ibalizumab, mit dem Handelsnamen Trogarzo®, ist ein Entry-Inhibitor. Es wird also der Eintritt der Viren in die Wirtszelle verhindert.
Es ist der erste Antikörper, der in der HIV-Therapie eingesetzt wird. Der in der antiretroviralen Therapie bislang einmalige Wirkmechanismus trägt dazu bei, dass es derzeit kaum/keine Resistenzen gegen den Wirkstoff gibt. Da alle zwei Wochen 200mg des Ibalizumabs i.v. appliziert werden, ist es auch das erste langwirksame Medikament.

Quelle: www.hivandmore.de/aktuell/2019-10/trogarzo.shtml; www.aidshilfe.de/meldungen/trogarzo-erstes-lang-wirksames-hiv-medikament-antikoerpern, (rs)

November - Descovy®- neue Zulassung als PrEP in den USA

Das Arzneimittel Descovy® von der Firma Gilead, das bisher ausschließlich als HIV-Therapeutikum eingesetzt wurde, erhielt nun von der Food and Drug Administration (FDA) in den USA eine Zulassung als HIV Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP). Somit gibt es nun in Amerika neben Truvada® noch ein weiteres Präparat auf dem Markt zum Schutz vor HIV. Es bleibt abzuwarten wann und ob dies auch bei uns in Deutschland der Fall sein wird.

Quelle: https://fda.gov/news-events/press-announcements/fda-approves-second-drug-prevent-hiv-infection-part-ongoing-efforts-endhiv-epidemic (bs)

Dezember - IQWiG bewertet Dolutegravir/Lamivudin (Dovato®)

Die Fixkombination Dolutegravir / Lamivudin (Handelsname Dovato®) ist seit Juli 2019 als Therapie für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren mit einer Infektion durch HIV Typ 1 zugelassen. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2019 geprüft, ob Dolutegravir / Lamivudin für Erwachsene oder Jugendliche mit HIV im Vergleich zu individuellen Kombinationstherapien Vor- oder Nachteile hat.
Die IQWiG Bewertung im Rahmen der frühen Nutzenbewertung liegt mittlerweile vor und wurde veröffentlich. Das IQWiG sieht für die Firstline-Therapie, sprich nicht-vorbehandelte Erwachsene, auf Basis der im Dossier dargestellten GEMINI Studien zu Woche 48 einen Beleg für einen geringen Zusatznutzen. Für vorbehandelte Patienten sieht das IQWiG auf Basis der ASPIRE Studie den Zusatznutzen als nicht belegt an.

Quelle: www.hiveandmore.de; www.gesundheitsinformation.de (ag)

Dezember - Der Welt-AIDS-Tag am 01.Dezember…

...will Solidarität mit Menschen mit HIV und AIDS fördern, Diskriminierung entgegenwirken und an die Verstorbenen erinnern. Am 01. Dezember war Welt-Aidstag. Das diesjährige Motto: „Du hast HIV? Damit komme ich nicht klar – Streich die Vorurteile!
Informiere dich über HIV und rede darüber. Begegne Menschen mit HIV mit Respekt und Solidarität. Und tritt Diskriminierung entgegen, wenn du sie bemerkst. Kleine Gesten zählen, zum Bespiel, wenn du die rote Schleife trägst, das Symbol für Solidarität mit HIV-positiven Menschen. Natürlich kannst du dich auch ehrenamtlich engagieren oder für die Deutsche Aidshilfe oder die Deutsche Aids-Stiftung spenden.

Quelle: www.welt-aids-tag.de/aktionsmaterial/ (ag)

Dezember - Verkürzt eine CCR5 - HIV-Resistenz die Lebenserwartung?

Nein. Es wurden Daten ausgewertet, die besagten, dass homozygote CCR5-delta32-Mutation, die vor HIV schützt, auch ein höheres Risiko für andere Erkrankungen bewirke und somit eine im Durchschnitt 2 Jahre verkürzte Lebenserwartung mit sich bringe. Doch eine neue Analyse der Ergebnisse revidiert diese Aussage.
CCR5 ist ein Rezeptor, der besonders auf T-Helferzellen vorkommt. Diese sind in großem Maße verantwortlich für ein funktionierendes Immunsystem. Zudem sind sie quasi die „Eintrittskarte“ für das HI-Virus, um in die T-Helferzellen zu gelangen und das Immunsystem anzugreifen. In Europa haben 1% der Personen eine homogene Mutation auf beiden CCR5-Allelen und sind somit immun gegen AIDS, da nicht genügend T-Helferzellen infiziert werden können.

Quelle: www.hivandmore.de/aktuell/2019-10/ccr5-delta32.shtml; https://flexikon.doccheck.com/de/CCR5 (bs)

Termine der Aidshilfe Köln

Tagesaktuelle Termine der Aidshilfe Köln finden Sie im Internet unter www.aidshilfe-koeln.de | Angebote

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Die DAH2KA e.V. (Deutsche Arbeitsgemeinschaft HIV- und Hepatitis-kompetenter Apotheken) ist ein überregionaler Zusammenschluss von Apotheken, die einen hohen Standard an Beratung und Versorgung speziell für Patienten mit HIV, Hepatitis und AIDS anbieten. Unser Ziel ist die wohnortnahe, persönliche Beratung, damit Information und Versorgung auf dam aktuellen Stand von Forschung und Therapie für Sie gewährleistet sind. Weitere Informationen unter www.birkenapotheke.de und www.dahka.de.

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