Sollte dieser Newsletter nicht korrekt angezeigt werden, klicken Sie bitte hier.
Liebe Leserinnen und Leser,in der Oktober Ausgabe der ChroniNews berichten wir über aktuelle Kurznachrichten aus Wissenschaft und Forschung. Wir informieren Sie über die HIV Evolution. Wissenschaftler gehen der Frage nach wann und wie genau eine Übertragung der Immunschwächeerkrankung vom Affen auf den Menschen stattgefunden haben könnte. Der Proteasehemmer Atazanavir wird als Generikum verfügbar. Ein alter Proteasehemmer der ersten Generation namens Indinavir hingegen geht gegen Ende diesen Jahres außer Handel. Erfahren Sie mehr über die eingeschränkte Wiederverfügbarkeit des Impfstoffes Shingrix® gegen Herpes Zoster/Gürtelrose. Die weiteren Themen in dieser Ausgabe: Preissenkung bei Gilead Sciences; Polizei darf Bewerber nicht allein wegen HIV-Diagnose ablehnen; PrEP bei Frauen. Zu guter Letzt möchten wir Sie wieder auf die Oktober-Termine der Aidshilfe Köln aufmerksam machen, sowie auf das Angebot der Individualverblisterung Ihrer Medikamente durch die Birken-Apotheke verweisen. Beachten Sie auch die Ankündigung der nächsten Medinfo- und BIA-Veranstaltungen. Beachten Sie auch die Verfügbarkeit des neuen ChroniCare Fragebogens No. 4/19. Ihr ChroniNews-Team der Birken-Apotheke |
Die HIV Evolution - Übertragung vom Affen auf den MenschenDer Affe gilt als der Ursprung der HIV Infektion beim Mensch. Nach aktuellem Wissenstand stammen die HIV Viren von ihrem Vorläufer, den SI-Viren aus Affen ab. Die Immunschwächeviren gibt es bei Affen schon seit vielen Jahrzehntausenden. HIV taucht jedoch erst seit gut 100 Jahren beim Menschen auf. Wie kann es sein, dass der Mensch so lange Zeit trotz der Nähe zu Affen erfolgreich vor dem Virus geschützt war? Wie haben sich die in Affen zirkulierenden Varianten von Immunschwächeviren so verändert, dass sie auch den menschlichen Organismus infizieren konnten? Studien haben nun untersucht, was sich von den für den Menschen ungefährlichen Affenviren auf dem Weg für den Menschen tödlichen HI-Virus verändert hat. Der wichtige Unterschied besteht darin, dass das HI-Virus gelernt hat, einen Abwehrmechanismus des menschlichen Immunsystems zu umgehen. Dabei wird ein entscheidendes Protein des menschlichen Immunsystems (Tetherin), das bei Virusattacken auf betroffenen Zellen zur Markierung präsentiert wird, ausgeschaltet. Durch Tetherin wird die Virusfreisetzung verhindert und dem Immunsystem die Chance gegeben, die befallenen markierten Zellen zu zerstören. Aber auch schon die Viren im Affen haben gelernt, diesen Abwehrmechanismus zu umgehen - nur eben über eine sehr lange Zeit nicht beim Menschen. Es werden im Affen Virus Proteine gebaut, die das Tetherin binden und eine Zerstörung bewirken. Somit können die Viren aus der Zelle freigesetzt werden. Das menschliche Tetherin war jedoch mutationsbedingt durch eine deutliche veränderte Form vor diesem Mechanismus geschützt. So konnte über Jahrzehntausende zwar die menschlichen Zellen infiziert werden, jedoch durch das mutierte Tetherin-Protein keine neuen Viren produziert werden. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch war somit nicht möglich. In der Entwicklung zu HIV haben die SI-Viren jedoch einen anderen Weg gefunden das Tetherin unschädlich zu machen. Die Entwicklung eines neuen Proteins, das auch das mutierte, menschliche Tetherin lahm legt, war die verhängnisvolle Veränderung. Vor gut 100 Jahren war dadurch die Übertragung an den Menschen und die Verbreitung unter den Menschen möglich. Der modifizierte Erreger wurde vermutlich durch Jäger, die virenverseuchtes Affenfleisch aßen oder mit dem Tierblut in Kontakt kamen, aufgenommen und hat sich seitdem im Menschen noch weiter entwickelt. Quelle: https://www.spektrum.de/news/wie-affen-immunschwaecheviren-ploetzlich-den-menschen-eroberten/1668882 (LR)
|
Crixivan®Der Proteasehemmer mit dem Wirkstoff Indinavir ist nur noch bis Ende 2019 erhältlich. Der Hersteller MSD Sharp & Dohme GmbH wird das Produkt Crixivan® 200 mg (360 Kapseln) zum 30.09.19 und Crixivan® 400mg (180 Kapseln) zum 31.12.19 außer Handel gehen. Crixivan® ist ein Proteaseinhibitor der ersten Generation und in Kombination mit antiretroviralen Nukleosidanaloga für die Behandlung HIV-1-infizierter Erwachsener angezeigt. Generische Alternativen gibt es nicht. Dank stetiger Weiterentwicklung im HIV-Markt stehen mittlerweile jedoch modernere Proteaseinhibitoren der zweiten Generation sowie Substanzklassen, wie z.B. Integraseinhibitoren und NNRTIs, zur Verfügung. Diese sind gemäß den aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien bei der Behandlung Therapie-naiver HIV-infizierter Patienten zu bevorzugen. Quelle: hiveandmore.de; Pressemitteilung MSD (ah)
|
PrEP auch bei Frauen?Bei Männern gibt es zum Schutz gegen eine HIV-Infektion zusätzlich zu Kondomen noch die PrEP, die inzwischen bei homosexuellen Männern unter bestimmten Bedingungen zur Kassenleistung geworden ist. Für Frauen existiert eine Vielzahl an Methoden zur Empfängnisverhütung. Doch zum Schutz vor HIV gibt es bislang nur das Kondom als zuverlässige Methode. Die WHO fordert, dass Frauen in Risikogebieten Zugang zu verschiedenen Verhütungsmethoden erlangen. „Alle Frauen sollten Zugang zu einer Vielzahl von Möglichkeiten der Empfängnisverhütung sowie zur HIV-Prävention und gegebenenfalls zur Behandlung haben.“, fordert Peter Salama, Exekutivdirektor, Universal Health Coverage/Life Course bei der WHO. Zudem sollte die PrEP auch in Gegenden angeboten werden, wo die HIV-Inzidenz über drei Prozent liegt. Hierzu zählen z.B. die Regionen Afrikas südlich der Sahara, die die höchste HIV-Übertragungsrate aufweist. Die Kassenfinanzierung der HIV-Prophylaxe ist nun ab dem 01. September für alle gesetzlich Krankenversicherten ab 16 Jahren möglich. Patienten mit einem gewissen HIV-Risiko haben Anspruch auf die Medikamente, einschließlich der erforderlichen Untersuchungen für die HIV- Männer, die Sex mit Männern haben oder Trans-Personen, die in den letzten drei bis sechs Monaten Analverkehr ohne Kondom hatten oder voraussichtlich in den kommenden Monaten haben werden. Außerdem zählen Personen dazu, die in den 12 Monaten vor der Verschreibung eine Geschlechtskrankheit hatten. |
Atazanavir als Generikum verfügbarDer Proteasehemmer Atazanavir ist seit kurzem als Generikum verfügbar. Der Wirkstoffe war bislang nur vom Originalhersteller Bristol-Myers-Squibb unter dem Handelnamen Reyataz® erhältlich. Kurz nach Ablauf des Patents gibt es den Proteaseinhibitor ab jetzt als kostengünstigeres Generikum der Firmen Tad, Aliud, Beta, Heumann, Hexal, Mylan Dura und Ratiopharm. Das Arzneimittel ist in den Wirkstärken 150, 200 und 300mg verfügbar. Atazanavir wird in der Regel mit Ritonavir geboostert. In der aktuellen deutsch-österreichischen HIV-Therapieleitlinie bzw. –empfehlungen wird Atazanavir noch als alternativer Kombinationspartner aufgeführt. Quelle: hivandmore.de; Presseinformation Hexal (ah) |
Preissenkung bei Gilead SciencesDie Pharmafirma Gilead Sciences senkt erneut die Preise für ihre STR Genvoya®, Odefsey®, Stribild® und Eviplera®. STR ist die Abkürzung für Single Tablet Regime; hier ist die komplette HIV-Therapie in einer Tablette einmal täglich realisiert. Bereits Anfang des Jahres hatte die Firma Gilead die Preise für ihre antiretroviralen Medikamente (Biktarvy®, Genvoya®, Odefsey®, Descovy®) deutlich gesenkt. Auch anderen Firmen wie z.B. ViiVHealthcare reagierten im Laufe des Jahres mit Preissenkungen. Die Preisanpassungen mögen also durchaus wirtschaftlich begründet sein, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Darüber hinaus kann vermutet werden, dass eine Harmonisierung der Medikamentenpreise von den Firmen durchaus angestrebt wird, um die Therapieentscheidung der verordnenden Ärzte zu vereinfachen. Diese müssen bei der Auswahl einer entsprechenden Leitlinientherapie für Patienten zunehmend auch finanzielle Aspekte mit berücksichtigen. Alle 5 STRs der Firma Gilead kosten somit gleich viel. Die neuen Preise gelten ab 01. September 2019. Quelle: hiveandmore.de; Information Gilead Sciences (ah) |
Polizei darf Bewerber nicht allein wegen HIV-Diagnose ablehnen!Zum ersten Mal in Deutschland fiel ein Urteil, dass HIV-positive Menschen, die erfolgreich therapiert werden, polizeidiensttauglich sind. Bei einer gelungenen Behandlung wird die Viruslast durch die Medikation so stark minimiert, dass die Erkrankten das Virus nicht auf Andere übertragen können. Sie stellen somit in alltäglichen Situationen kein Risiko für Dritte dar. Außerdem können auch sie bei einer gewissenhaften Behandlung die Dienstaltersgrenze erreichen. Ende 2016 hatte sich ein HIV-positiver Mann als Polizeikommissar-Anwärter beworben und wurde wegen seiner Erkrankung von der Polizeiakademie Niedersachsen für den Polizeidienst für untauglich erklärt, obwohl die Infektion dank einer Therapie keine Gefahr für Mitmenschen darstellt. Gerichtlich wurde dann 2019 erstmals in Deutschland ein rechtskräftiges Urteil darüber getroffen, dass Menschen mit HIV unter dem Gesichtspunkt des Risikos für Dritte, als auch bezüglich des Erreichens der Dienstaltersgrenze, polizeidiensttauglich sind. Wenn keine die Arbeitstauglichkeit beeinträchtigenden Gründe vorliegen, können sich HIV-positive Menschen bundesweit zum Polizeidienst bewerben. Auch Polizisten und Polizistinnen, die bisher aufgrund ihrer HIV-Infektion in ihrer Laufbahn eingeschränkt waren, sollen sich mithilfe des aktuellen Urteils gegen Benachteiligungen wehren können. Diese gerichtliche Entscheidung ist ein bedeutsamer Etappensieg, um zukünftig eine Diskriminierung von Menschen mit HIV auszuschließen. Quelle: www.aidshilfe.de/meldung/urteil-rechtskraeftig-polizei-darf-bewerberinnen-allein-wegen-hiv-ablehnen
|
Impfstoff gegen Herpes zoster (Gürtelrose) wieder lieferbarDer Impfstoff Shingrix® ist laut dem Hersteller Glaxo Smith Kline (GSK) wieder in begrenzter Menge lieferbar. Dieser Impfstoff wird gegen Herpes zoster (Gürtelrose) angewendet, die durch das Virus Varicella Zoster hervorgerufen wird. Gürtelrose zählt zu den Erkrankungen, die auch auf eine HIV-Infektion hinweisen können. Shingrix® ist ein adjuvanter Totimpfstoff, bei dem ein spezifisches Antigen mit einem Adjuvans gekoppelt wurde, um eine gezielte Immunantwort auszulösen. Die Aufgabe des Adjuvans besteht darin, die Wirkung des Antikörpers zu verstärken. Besonders bei älteren Patienten kann eine starke und langanhaltende Immunantwort hervorgerufen und damit die mit zunehmendem Alter abnehmende Immunität überwunden werden. Bei bestimmten Risikopatienten wird der Impfstoff von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Zu diesen gehören alle Personen ab 60 Jahren, sowie Personen ab 50 Jahren mit einem erhöhten Risiko für Post-Zoster-Neuralgie, einer Art neuropathischer Schmerzen. Im Juli kam die Meldung, dass der Impfstoff voraussichtlich bis Ende 2019 nicht mehr lieferbar sei. Nun steht wieder ein bestimmtes Kontingent an 10er-Packungen Shingrix® zur Verfügung, die weitläufig in Deutschland verteilt werden sollen. Bevorzugt sollen Personen den Impfstoff erhalten, die bereits mit Shingrix® geimpft wurden und noch die zweite Dosis benötigen, damit der Impfschutz vollständig ist. Die Ständige Impfkomission (STIKO) rät, dass auch bei Patienten, bei denen der empfohlene Abstand von zwei bis sechs Monaten überschritten wurde, die zweite Impfung bei Wiederverfügbarkeit nachgeholt werden soll. Quelle: https://hivandmore.de/aktuell/2019-08/shingrix-wieder-lieferbar, www.hivandmore.de; Pressemitteilung GSK (ah)
|
MED-INFO im GesprächNeues von den Kongressen Der „traditionelle“ Jahresrückblick: Welche Themen beherrschten in diesem Jahr die Kongresse und Fachtagungen? Was waren die „Hot Topics“? Der/die Referent*in fasst die wichtigsten Themen zusammen und präsentiert die persönlichen Highlights. Welche neuen Entwicklungen gab es bei den Therapien? Welche spannenden Erkenntnisse gab es beispielsweise im Bereich der Grundlagenforschung? Termin: Donnerstag, 5.12.2019, 19:30 - 21:30 Uhr |
Neuer ChroniCare Fragebogen Nr.4 2019Anfang Oktober 2019 erscheint der neue ChroniCare Frage- bogen Nr. 4 zur individuellen HIV-Therapie. Starten Sie jetzt die Umfrage unter www.chronicare.de |
Optimieren Sie Ihre Ernährung und Ihren KörperWir checken mit Ihnen zusammen Ihre Nährstoffversorgung, analysieren die Körperzusammensetzung und geben Tipps für die Stärkung des Immunsystems. Im Verlauf einer HIV-Infektion ist die Versorgung des Körpers mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen besonders wichtig. Eine gesunde Ernährung: In einer persönlichen Ernährungsberatung haben Sie die Möglichkeit, Ihre Ernährung zu optimieren. Wir… Insbesondere bei Einnahme der antiretroviralen Medikamente, einer Gewichtsabnahme oder Gewichtszunahme lassen sich die Veränderungen in Ihrem Körper mit der BIA besser nachvollziehen. Durch gezielte Ernährung und Bewegung können Sie diese Körperzusammensetzung positiv beeinflussen. Neugierig geworden? Dann vereinbaren Sie doch einfach einen kostenlosen Termin zum Ernährungscheck (ca. 40 min.) oder zur BIA-Messung (ca. 20 min.) direkt in der Birken-Apotheke, Tel: 0221 - 2402242. Nächster Aktionstag ist: 17. Oktober 2019 Darüber hinaus bezuschussen viele gesetzliche Krankenkassen die ernährungstherapeutische Beratung, wenn Sie eine ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung vorlegen können. Formulare gibt es hier: http://bit.ly/aerztliche-bescheinigung und unter http://bit.ly/KK-Antrag. Praxis für Ernährungstherapie Meinhold & Team |
Die „BLISTER BOX“ Ihrer ApothekeDie fachgerechte Unterstützung bei der Organisation Ihrer Medikamenteneinnahme
100 Prozent sicher 1000-fach bewährt Hier gibt es noch mehr Informationen: Verblisterung durch die Birken-Apotheke |
Birken-Apotheke App - Die APPotheke für unterwegsAlles was Sie über uns und unsere Arzneimittel wissen müssen, können Sie jetzt bequem über Ihr Smartphone abrufen. Unsere Apotheken-App bietet Ihnen: |
Termine der Aidshilfe KölnTagesaktuelle Termine der Aidshilfe Köln finden Sie im Internet unter www.aidshilfe-koeln.de | Angebote
|
Unser Service für SieHohe Arzneimittelsicherheit: Versandapotheke fliegende-pillen.de • Die DAH2KA e.V. (Deutsche Arbeitsgemeinschaft HIV- und Hepatitis-kompetenter Apotheken) ist ein überregionaler Zusammenschluss von Apotheken, die einen hohen Standard an Beratung und Versorgung speziell für Patienten mit HIV, Hepatitis und AIDS anbieten. Unser Ziel ist die wohnortnahe, persönliche Beratung, damit Information und Versorgung auf dam aktuellen Stand von Forschung und Therapie für Sie gewährleistet sind. Weitere Informationen unter www.birkenapotheke.de und www.dahka.de. Copyright © 2019 by Birken-Apotheke. All rights reserved.
|
Wenn Sie diesen Newsletter zukünftig nicht mehr erhalten möchten, klicken Sie bitte hier.