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Es gibt nach wie vor viele Fragezeichen in der Forschung zum HI-Virus und der Entstehung von AIDS.

Eins dieser Fragezeichen ist folgendes: Affen, die mit dem SIV (Simiane Immundefizienz-Virus), also dem Ursprungsvirus des HIV, auf natürlich Weise in Kontakt kommen, infizieren sich zwar, entwickeln aber nicht die Folgeerkrankung AIDS. Anders sieht es hingegen mit  Affen aus, die künstlich mit dem SIV konfrontiert werden. Diese Affen infizieren sich ebenfalls, erkranken aber auch in der Folge an AIDS.

Kann es also sein, dass die Affen, die natürlich mit dem Virus in Kontakt kommen, einen natürlichen Schutz entwickelt haben, damit die Krankheit bei ihnen nicht ausbricht? Und wenn ja, wie sieht dieser Schutz aus? Und können wir uns diese Erkenntnis zu Nutze machen und  auf die Therapie am Menschen übertragen?

Um diese Frage beantworten zu können, muss man sich das Verhalten des Virus im Körper genauer anschauen. Eines der wichtigsten Ziele des Virus sind die sogenannten „T-Helfer-Zellen“, eine bestimmte Untergruppe an Zellen, die zu unserem Immunsystem gehören. Diese Zellen verteidigen den Körper  gegen alle möglichen Eindringlinge, wie Bakterien und Viren. Das HI-Virus nutzt diese Zellen aber zur eigenen Vermehrung und kann sich dadurch sehr gut im Körper ausbreiten. Deswegen setzen viele Medikamente an diesem Punkt  an.

Es gibt allerdings einen weiteren Punkt, an dem der Virus unseren Körper  angreift: den Darm. Dieser ist ein wichtiges Organ in unserem Körper, welches nicht nur dafür da ist, uns bei der Nahrungsverdauung zu unterstützen und somit mit Energie zu versorgen, sondern auch sehr wichtig bei der Verteidigung gegen mögliche Eindringliche ist. Der Darmtrakt selbst verfügt nämlich über zahlreiche eigene Immunzellen, welche den Körper vor Krankheitserregern, die wir möglicherweise über  die Nahrung zu uns nehmen, verteidigen. Und eben diese Immunzellen sind ein Angriffsziel vom HI-Virus. Das Virus beginnt schon kurz nach der Infektion, die Immunzellen zu vernichten, was zu einer Schädigung der Darmschleimhaut und des natürlichen Abwehrmechanismus führt. Außerdem gelangen dadurch  zahlreiche der im Darm lebenden Mikroorganismen, also Darmbakterien, in den Blutkreislauf und können den Körper zusätzlich angreifen. Häufig haben Menschen mit einem raschen Fortschreiten der HIV-Infektion einen ungesunden Darmtrakt.

Eine Studie der Universität Pittsburgh, welche mit SIV infizierten Affen durchgeführt wurde, unterstreicht die wichtige Stellung der Darmgesundheit als Faktor für Entzündungen und dem Fortschreiten der Krankheit. Affen ohne Darmschäden entwickelten im Gegensatz zu solchen mit Darmschäden keine chronischen Infektionen. Auch weitere Mechanismen, welche bei einer HIV-Infektion zu Darmschäden führen, sollen in der Zukunft besser untersucht werden. Das durchführende Team sieht großes Potenzial, durch diese Ergebnisse weitere Forschungen über Themen wie Ernährungsanpassungen sowie Prä- und Probiotika bei der Verlangsamung des Fortschreitens einer HIV-Infektion anzustoßen.

Quelle: Apetrei C et al, T cell acitivation is insufficient to drive SIV disease progression



 


 

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