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Für viele HIV-Patient:innen ist es eine Frage, die sie umtreibt: Können sie ihren Körper zusätzlich zur HIV-Therapie noch anderweitig unterstützen? Leider gibt es zu Nahrungsergänzungsmitteln und anderen traditionellen Behandlungsmöglichkeiten speziell für HIV-Patient:innen eher wenige Daten, was es den Betroffenen zusätzlich schwer macht, sich darüber zu informieren.

Doch nun gibt es eine neue Studie, die sich mit dem möglichen Nutzen von Propolis für HIV-Patient:innen beschäftigt. Bei Propolis handelt es sich um eine harzartige Masse, die von Bienen hergestellt wird und wirksam ist gegen Pilze, Bakterien und Viren. Die Zusammensetzung der Masse kann dabei variieren, je nach Jahreszeit und Umgebung der Bienen, da es sich um ein Naturprodukt handelt.
Doch wo setzt Propolis bei den Betroffenen an und was ist der Vorteil, wenn man dieses Produkt zusätzlich benutzt?

Das Problem ist Folgendes: Die Fähigkeit, mit schädlichen Oxidantien im Körper umzugehen, ist bei HIV-Betroffenen oft durch den Virus gestört. Dies kann zu zahlreichen Folgeerkrankungen und frühzeitigen Alterserscheinungen führen, wie beispielsweise Herzerkrankungen oder Diabetes. Der Virus schwächt das Immunsystem des Körpers, schädigt aber auch andere Zellen und führt somit zu weiteren Gesundheitsproblemen. Selbst bei Patient:innen, die ihre HIV-Medikation sehr regelmäßig und bewusst einnehmen, kann es trotzdem zu diesem Ungleichgewicht kommen, welches schädlich für den Körper ist. Genau dort setzt Propolis an: Mit der Kraft der Natur können Patient:innen versuchen den Körper natürlich zu unterstützen und den negativen Auswirkungen auf das Immunsystem entgegenzuwirken. Propolis hat antioxidative Eigenschaften, durch die die schädlichen Oxidantien im Körper ausgeschaltet werden und dieser geschützt wird. Außerdem hat Propolis zahlreiche weitere gesundheitliche Vorteile, beispielsweise die Stärkung der Abwehrkräfte und eine antibakterielle Wirkung.

Um die Wirkung bei Patient:innen, die bereits eine HIV-Therapie erhalten, besser nachvollziehen und einschätzen zu können, haben Forscher:innen in Brasilien eine kontrollierte Studie mit Propolis durchgeführt. An der Studie nahmen 40 Menschen teil, die in zwei Gruppen unterteilt wurden. Die erste Gruppe erhielt Propolis-Tabletten mit einer Wirkstoffmenge von 500 mg und die andere Gruppe erhielt sogenannte Placebo-Tabletten, jeweils für 90 Tage. Placebo meint dabei Tabletten, die keinen Wirkstoff enthalten, die Studienteilnehmer:innen wissen dies aber nicht. So kann innerhalb der Studie überprüft werden, ob die positiven Effekte der Tabletten nicht auf die Tabletten selbst, sondern vielmehr auf die Selbstheilungskräfte des Körpers zurückzuführen sind.

Alle Studienteilnehmenden waren HIV-Patient:innen, zwischen 22 und 50 Jahre alt und erhielten seit mindestens zwei Jahren HIV-Medikamente. Außerdem sollten die Teilnehmenden nichts an ihren üblichen Gewohnheiten oder ihrer Ernährung ändern.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass nach einer 90-tägigen Einnahme von Propolis-Tabletten ein deutlicher Rückgang der oxidativen Stressmarker im Körper im Vergleich zu der Gruppe, welche die Placebo-Tabletten erhalten, nachzuweisen ist.  Diese Verbesserung der Stressmarker lässt sich nicht durch geänderte Ernährung oder Gewohnheiten erklären, da die Studienteilnehmenden nichts an ihrem Verhalten ändern sollten. Die Studienergebnisse deuten also darauf hin, dass HIV-Patient:innen den oxidativen Stress und dadurch entstehende Entzündungen durch die Einnahme von Propolis-Präparaten möglicherweise vorbeugen können.

Natürlich sind diese Propolis-Präparate aber kein Allheilmittel oder ein Ersatz für die die verschriebene HIV-Therapie, sondern sollten nur unterstützend  verwendet werden. Außerdem sollte die Einnahme von Propolis-Präparaten immer erst nach der Rücksprache mit dem behandelnden Arzt in Betracht gezogen werden, da es sich um ein Naturprodukt handelt, dass mit den bereits eingenommenen Medikamenten wechselwirken kann. Dementsprechend ist es immer eine individuelle Entscheidung, ob Propolis eine Option für die Patient:innen darstellt oder nicht. Für Allergiker:innen ist dieses Produkt durch die hohe Pollenbelastung wahrscheinlich eher nicht geeignet.

Dennoch kann Propolis eine Möglichkeit für viele HIV-Patient:innen sein, den Körper zusätzlich zu eigentlichen HIV-Therapie mit der Kraft der Natur zu unterstützen.

Quelle: Tasca K I et al., Propolis consumption by asymptomatic HIV-individuals:Better redox state? A prospective, randomized, double-blind, placebo-controlled trial.

 


 

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