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In Berlin geht es zurzeit drunter und drüber, wenn es um die Impfung gegen Affenpocken geht. Die Hauptstadt hat die Finanzierung der Mpox-Impfung eingestellt und das, obwohl bisher noch nicht final geklärt ist, wie es mit der Impfung weiter gehen soll. Bisher war es möglich, sich mit dem Pocken-Impfstoff Jynneos® zu impfen. Dieser Impfstoff hat zwar keine EU-Zulassung, wurde aber seit dem Ausbruch der Erkrankung im Sommer 2022 per Ausnahmeverordnung tausendfach in Berlin und Deutschland verimpft. Es sind noch viele Dosen des Impfstoffes vorhanden und könnten benutzt werden, doch da der Kooperationsvertrag zwischen der Senatsverwaltung und der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin (KV) am 13.12.2023 ausgelaufen ist, ist dies nicht mehr erlaubt und der Impfstoff muss vernichtet werden.

Stattdessen soll der wirkstoffgleiche Impfstoff Imvanex® verwendet werden, der im Gegensatz zu Jynneos® eine EU-Zulassung hat und, laut Gesundheitsverwaltung, im Vergleich zum Vorjahr dieses Jahr lieferbar sei. Während die bisherige Impfung mit Jynneos® dank des Kooperationsvertrages von den Ländern übernommen wurde, soll die zukünftige Impfung mit Imvanex® über die Krankenkassen abgerechnet werden. Nun fragt sich vielleicht der Ein oder Andere, warum es denn ein Problem gibt, da eigentlich alles unproblematisch erscheint.

Doch das Problem ist Folgendes: In Berlin gibt es bisher, wie in den meisten anderen Bundesländern, keine Abrechnungsvereinbarung bezüglich des Impfstoffes Imvanex® zwischen den Kassenärztlichen Vereinigungen und den gesetzlichen Krankenkassen. Das bedeutet, dass die gesamte Impfthematik nur in der Theorie funktioniert, aber in der Praxis noch gar nicht umgesetzt werden kann:

So können die Ärzte zwar impfen, müssen die Impfung anschließend aber privat abrechnen. Ebenfalls ist nicht klar, ob man den Impfstoff über ein Kassenrezept in der Apotheke bekommt oder ob es zunächst ebenfalls erst privat bezahlt werden muss. Dann müssten sich die Patient:innen die Kosten eigenständig von der Krankenkasse wiederholen und dies sorgt für eine verminderte Impfbereitschaft. Besonders in Berlin sind seit einiger Zeit steigende Zahlen an Neuinfektionen zu registrieren.

Besonders kompliziert wird es erst recht für Menschen, die in anderen Ländern versichert sind oder gar keine Krankenversicherung haben. Die betrifft vor allem Selbstständige und Studierende. Diese Menschen konnten sich bislang durch die Ausnahmeverordnung ohne eine Zuzahlung gegen die Affenpocken impfen lassen. Doch durch das Aufheben des Kooperationsvertrages gibt es für diese Menschen ab dem 14.12. nicht einmal mehr die Möglichkeit auf eine Erstattung.

Es sind noch tausende Dosen des Impfstoffes Jynneos® vorrätig, doch statt diese zu benutzen, sollen sie stattdessen vernichtet werden. Dieses Vorgehen trifft bei vielen, die direkt mit den Betroffenen zusammenarbeiten, auf Unverständnis.

Eine Lösung der ganzen Situation wäre eigentlich eine Übergangsregelung, wie es sie bereits in Hamburg oder Sachsen-Anhalt gibt. Dort darf Jynneos® weiterhin verimpft werden, ohne dass eine weitere Zuzahlung der Patient:innen geleistet werden muss, zumindest solange die Vorräte reichen und es keine Regelung bezüglich der Abrechnung zwischen den gesetzlichen Krankenkassen und den Kassenärztlichen Vereinigungen gibt. Doch statt eine solche Übergangsreglung zuzulassen entscheiden sich die Verantwortlichen gegen die Finanzierung von Jynneos® und für den Umstieg auf Imvanex®. Dies alles passiert auf Kosten der Patient:innen.

Quelle: Daniel Sander, 14.12.2023, dagnä Pressemitteilung: Chaos um Finanzierung der Mpox-Impfung



 


 

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